Beschreibung: | (engl.: affektiver Fehlschluss) Von William K. Wimsatt und Monroe C. Beardsley im gleichnamigen Aufsatz 1949 eingeführter Begriff, der sowohl für eine wertungstheoretische als auch für eine bedeutungstheoretische Annahme steht: Weder die Wertung noch die Erschließung der Bedeutung eines literarischen Werks dürfe unter Rückgriff auf die subjektiven Reaktionen eines Lesers stattfinden, weil die Auseinandersetzung mit den subjektiven Wirkungen eines Werkes keine Auseinandersetzung mit dem Werk selbst sei. Wimsatt und Beardsley beschreiben den affektiven Fehlschluss als Ergebnis einer Verwechslung des Werkes mit seiner subjektiven Wirkung. Gemeinsam mit der These vom intentionalen Fehlschluss (intentional fallacy) stützt die These vom affektiven Fehlschluss einen der zentralen Gedanken des New Criticism: die Überzeugung, dass Wertung und Interpretation eines Werkes auf das Werk als autonomen (vgl. Autonomie) ästhetischen Gegenstand gerichtet sein müssen. |